Stromversorgungsunternehmen können in Deutschland in überregionale und regionale Energieerzeuger unterteilt werden. Regionale Energieerzeuger sind oftmals die örtlichen Stadtwerke. Nicht selten sind kleinere Stromversorger Tochterunternehmen der größten Energieerzeuger in Deutschland.
Die Energieerzeugungsunternehmen sind nach dem Energiewirtschaftsgesetz (§ 3 Nr. 18 EnWG) verpflichtet, Aufgaben der Energieerzeugung, der Verteilung und der Vermarktung zu übernehmen. Diese Aufgaben erfüllen nicht nur Stromerzeuger, sondern auch Erdgas- und Fernwärmeversorger.
Ökostromanbieter unter den Energieerzeugern
Der stetig wachsende Anteil an erneuerbaren Energien am deutschen Strommix hat ebenfalls zum Entstehen von unabhängigen Ökostromanbietern beigetragen. Diese Energieerzeuger stellen in Deutschland Strom aus erneuerbaren Energiequellen zur Verfügung und sind auch an der Verteilung des Stroms beteiligt. Zu diesen Anbietern gehören beispielsweise LichtBlick, Greenpeace-Energy, Naturstrom oder die Elektrizitätswerke Schönau.
Als Ökostrom werden nach Angaben des Bundesverbands Erneuerbare Energie alle Stromprodukte bezeichnet, die mindestens zur Hälfte aus erneuerbaren Energiequellen wie Windenergie, Sonnenenergie, Wasserkraft oder Geothermie stammen. Als Ökostrom-Erzeugnis gilt auch Strom aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Der Grund: Durch die Kombination von Kohle und Gas bei der Verbrennung entwickeln diese Kraftwerkstypen einen hohen Wirkungsgrad. Das führt dazu, dass der Stromerzeugungsertrag beim Verbrennungsprozess fossiler Energieträger wie beispielsweise Kohle größer ist. Indirekt leisten solche Kraftwerke einen Beitrag zur Verringerung der klimaschädlichen Emissionen.
Die vier großen Stromanbieter
In Deutschland gibt es rund 1000 Stromversorgungsunternehmen. In Bezug auf die größten Energieerzeuger in Deutschland dominieren nach Angaben des Bundes der Energieverbraucher vier große Anbieter den deutschen Strommarkt. Zu den vier gehören: E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall Europe. Im Hinblick auf die Konzerngewinne nimmt E.ON dabei einen unangefochtenen Spitzenplatz ein. Der Bund der Energieverbraucher gibt den Umsatz des Energieerzeugers E.ON im Jahre 2011 mit 113 Milliarden Euro an. Die E.ON AG gehört weltweit zu den größten Energieversorgungsunternehmen. Bis vor wenigen Jahren waren die großen Energieerzeuger in Deutschland ebenfalls Eigentümer von Teilen des deutschen Stromübertragungsnetzes.
Große Versorger immer seltener Netzbetreiber
Einige große Energieerzeuger in Deutschland haben sich von ihren Stromübertragungsnetzen in den letzten Jahren getrennt. Hintergrund für diese Konzernentscheidungen ist die Debatte um die Entflechtung des Stromübertragungsnetzes von den Stromerzeugern, um den Wettbewerb durch einen erleichterten Netzzugang zu verbessern. E.ON hat sein Höchstspannungsnetz für über 1 Milliarde Euro an den niederländischen Netzbetreiber Tennet verkauft. Vattenfall verkaufte sein überwiegend in Ostdeutschland befindliches Stromnetz an den belgischen Netzbetreiber Elia. Die TransnetBW betreibt das Übertragungsnetz in Baden-Württemberg. Das Unternehmen ist seit März 2012 eine Tochter des EnBW-Konzerns. Der Energieerzeuger RWE hat sich als ehemaliger Alleineigentümer von dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion getrennt und an ein Konsortium von Finanzinvestoren veräußert.